Bundesministerin der Verteidigung stellt neues Cyber- und Informationsraum auf
Generalleutnant Ludwig Leinhos übernimmt das Kommando
Am 5. April hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit einem Indienststellungsappell das Kommando Cyber- und Informationsraum in Bonn offiziell in Dienst gestellt. Zudem hat sie Generalleutnant Ludwig Leinhos die Verantwortung über das Kommando übertragen.
Nach dem Startsignal, dass mit der Aufstellung der neuen Ministeriumsabteilung Cyber-und Informationstechnik geben wurde, ist so ein weiterer Meilenstein erreicht, um die Bundeswehr künftig modern und innovativ gegen Bedrohung aus dem Cyber- und Informationsraum aufzustellen.
Die Digitalisierung hat auf Staat, Wirtschaft und Gesellschaft deutliche Auswirkungen. Auf der einen Seite profitieren alle zunehmend von einer vernetzten, digitalisierten Welt, anderseits sind sie aber auf verwundbarer gegenüber Cyber-Angriffen geworden. Die Bundeswehr stellt dabei ein hochrangiges Ziel für die Akteure im Cyber- und Infotionsraum dar und muss jederzeit mit komplexen und professionellen Cyber-Angriffen rechnen.
Um sich diesen Herausforderungen zukünftig wirkungsvoll weiter entgegenzustellen, werde die Fähigkeiten in einem neue militärischen Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum gebündelt. Ähnlich wie Heer, Luftwaffe, und Marine für Dimension Land, Luft und See zuständig sind, werden die Angehörigen des neuen militärischen Organisationsbereich ganzheitlich für die Dimension Cyber- und Informationsraum verantwortlich sein.
Das KdoCIR wird überdies die Fragen der Cybersicherheit als Schnittstelle für andere Ressorts des Bundes, für die Wirtschaft und für die internationalen Verbündeten, „auf Augenhöhe“ fungieren.
Hintergrund:
Der Cyber- und Informationsraum wird der sechste militärische Organisationsbereich der Bundeswehr werden. Der Inspekteur Cyber- und Informationsraum steht auf einer Ebene mit den anderen Inspekteuren der militärischen Organisationsbereiche Heer, Luftwaffe, Marine und Sanitätsdienst oder Streitkräftebasis. Die rund 260 Angehörigen des Kommando Cyber- und Informationsraum (KdoCIR) gewährleisten in der Startaufstellung eine Erstbefähigung zur Führung des nachgeordneten Bereichs.
Ab 1. Juli 2017 werden dem KdoCIR dann das Kommando Strategische Aufklärung, das Führungsunterstützungskommando der Bundeswehr, das Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr und das Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr unterstellt. Dabei gibt es keine Auswirkung auf Standorte der Bundeswehr und der Organisationsbereich wird etwa 13.500 Dienstposten umfassen. In den Jahren bis 2021 wird das KdoCIR weiter aufwachsen und der gesamte Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum seine volle Einsatzbereitschaft erreichen – ein herausforderndes, aber wichtiges Ziel, um die Freiheit Deutschlands auch im Cyber- und Informationsraum zu verteidigen.
An der Universität der Bundeswehr München wird zudem ein Forschungszentrum der Bundeswehr und des Bundes für den Cyber-Raum eingerichtet. Dazu wird dort gegenwärtig der Fachbereich Informatik und Cybersicherheit weiter ausgebaut. Dieser neue „Cyber-Cluster“ ist als ressortübergreifende Einrichtung geplant, die neben klassischer Forschung auch aktives Management von Innovationen im Cyber-Abwehr, Digitalisierung und IT betreiben wird.
Vita Generalleutnant Dipl.-Ing. Ludwig Leinhos – Inspekteur Cyber- und Informationsraum
Geburtsdatum: 08. Juni 1956
Geburtsort: Aalen
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder
Militärischer Werdegang
seit 04.2017 Inspekteur Cyber- und Informationsraum
ab 2016 Leiter Aufbau Cyber- und Informationsraum im BMVg
2013 – 2016 Director NATO Headquarters C3 Staff, Brüssel (BE)
2009 – 2013 General Manager NAPMA, Brunssum (NL)
2005 – 2009 Referatsleiter IT 1, Abteilung Modernisierung, BMVg, Bonn
2004 – 2005 Amtierender Abteilungsleiter A, IT-AmtBw, Koblenz
2002 – 2004 Kommandeur Fernmeldebereich 70/92, Trier
1997 – 2001 Executive Officer beim General Manager NAPMA, Brunssum (NL)
1995 – 1997 GenstOffz bei ChefStab Fü L, BMVg, Bonn
1992 – 1995 Referent Fü L VI 5
1990 – 1992 StudProjOffz, Amt für Studien und Übungen der Bundeswehr, Ottobrunn
1988 – 1990 Generalstabsausbildung an der Führungsakademie, Hamburg
1981 – 1988 Zentralstelle für Bedrohungsanpassung Eloka-Gerät flg. Waffensysteme in Lechfeld, Ulm und Trier
1980 Ausbildung zum ElokaOffz
1976 – 1979 Studium Elektrotechnik an der UniBw München
1975 – 1976 Offizierausbildung in Neubiberg
1975 Eintritt in die Bundeswehr
Quelle
Text: BMVg Presse- und Informationsstab
Hier kommen Sie auf die Internetseite des Bundesministerium der Verteidigung
Foto: Günther Ortmann | Canon EOS 1D X Mark II , Lens 24-70mm, 70-200mm